Tuesday, August 19, 2014

Vekoshta II

29.2.1383 - 1.3.1383

Aldaron öffnete mit purer Halbdrachenkraft (und zwergischer Hilfe) das steinerne Schiebetor. Dahinter war es, wie so oft, finster. Mit ihrer Dunkelsicht erkannten die Helden dennoch, dass sie das lange ersehnte gefunden hatten: den Schatz von Vekoshta! Ein gigantischer Berg unzähliger Platinmünzen, gespickt mit magisch leuchtenden Gegenständen erhob sich in dem Raum.
Außerdem befanden sich, wie zu erwarten, vier mächtige Schattengestalten ehemaliger Dämonen sowie ekelhaft-lebendige Fleischsäulen in dem Raum. Die Helden stürzten sich sofort auf die ersten Schattenwesen, während Aldaron noch eilig Tipps zugerufen bekam, wie er die Türe verkeilen musste, sodass sie sich nicht automatisch wieder schloss (und den Fluchtweg versperrte). Ein gefährlicher Kampf entbrannte, denn schon bald stellte sich heraus, dass die Säulen weitere dieser Schattenwesen regelmäßig ausspuckten. Zu allem Überfluss erschien schlussendlich der wahre Wächter des Schatzes: Gorythax - zur einen Hälfte Basilisk, zur anderen Drache. In sich vereinte er natürlich die Vorteile beider, unter anderem einen versteinernden Blick.
Die Nahkämpfer, allen voran Mandred, Aldaron und Benelias, stürzten sich auf die Schatten und Gorythax, während die Erzmagierin Aza in blendender Flammengestalt vor allem einer Fleischsäule und den Schatten einheizte - und gleichermaßen von Gorythax eingeheizt bekam. Harek hatte alle Hände voll zu tun, die Wunden der Helden während des Kampfes notdürftig zu versorgen. Doch die Gegner waren mächtig - und zahlreich, immer zahlreicher! Die lebendigen Säulen spuckten unentwegt weitere Schatten aus. Kaum wurde einer erschlagen, traten zwei neue an seine Stelle. Die Kritischen schafften es kaum, die Schatten, Gorythax und die Säulen gleichzeitig zu bearbeiten. Gorythax entzauberte mächtige Schutz- und Verstärkungszauber der Helden, was die Sache nicht einfacher machte.
Nur eine der Säulen war zerstört, als der Bastarddrache Mandred endgültig fällte. Aza wollte sofort in seine Richtung losfliegen, doch eine Unachtsamkeit ließ sie in Gorythax Augen blicken - und sie erstarrte sofort zu Stein.
Benelias war dem Tode nahe, doch kämpfte er erbittert weiter - wie immer! Es wurde eng für die kritischen Helden. Mit vereinten Kräften und mythischer Macht rangen sie Gorythax schlussendlich nieder und stürzten sich eilig auf die Fleischsäulen, bevor diese weitere Schatten ausspucken konnten.
Als nach der Schlacht alle wiederbelebt und die Wunden geleckt waren, begannen sie endlich die Schätze zu untersuchen.
Leider stellte sich der Berg Platinmünzen zu einem Großteil als "platinüberzogene" Bronzemünzen - zwei Stück so wertvoll wie eine Silbermünze - heraus. 89.000 Stück davon. Aber: trotztem noch gute 25.000 Stück echte Platinmünzen! Scheinbar eine Zahl, die ein gewöhnlicher Mensch nicht zu zählen vermag.
Unter den Edelmetallen verbargen sich außerdem etliche magische Gegenstände, sogar ein Artefakt: Rod of Jovar, ein Paladinzauber-sprechender Stab. Außerdem: eine Flasche mit Luft (nützlich Unterwasser oder im Weltall), eine Robe der Guten Erzmagier (nützlich für Aza), ein Amulett des Schutzes vor Versteinerung und der natürlichen Rüstung (nützlich ein paar Minuten zuvor…), Reganov's Handschuhe, ein Zauberstab des Drachen, das Rapier "Tharell - The piercing redeemer", ein großer fliegender Teppich, eine Schriftrolle Wunsch und ein bronzenes Schwert der Drachenverbannung.
Da Quilithas, der Leih-Magier der Gruppe, der vor den Toren Vekoshtas mit Harek's Drachen wartete (da es ihm zu gefährlich war…), sich den 8. Gegenstand aussuchen durfte, beriet die Gruppe eifrig, welches die 7 wertvollsten Gegenstände waren, um sich diese zu reservieren.
Als nächstes wurde überlegt, wie die Massen an Reichtümern abtransportiert werden konnten. Nach kurzer Inventur stand fest: Die Helden hatten nicht annähernd ausreichend magische Behälter dabei, um alles mitzunehmen - selbst wenn sie die eher wertlosen 89.000 Bronzemünzen zurück ließen.
Da fiel ihr Blick auf die riesige Leiche Gorythax's. Vor ihren inneren Augen sahen sie die Haut der Bestie zu einem Sack geschneidert. Aza griff die Idee auf, kramte kurz in ihren Zauberbüchen, grübelte, und schlug schließlich vor, einen Fabrikations-Zauber anzuwenden. Gesagt, getan, und in einem Fingerschnippen lag die Haut zu einem gigantischen Sack geschneidert da - neben dem, was sich vorher innerhalb der Haut befand, und nun zu stinken begann.
Während die athletischeren Helden begannen, den exzentrischen Sack mit Schätzen zu füllen, verpulverte Aza noch rund ein Drittel der ansonsten ohnehin zurückgelassenen Bronzemünzen um einen limitierten Wunschzauber zu sprechen, der eine Art vergrößerter, verbesserter schwebender Scheibe erzeugte. Auf diese Scheibe hob Aldaron anschließend (alleine) den knapp 4 Tonnen wiegenden Sack. Dann machten sie sich auf den Rückweg.
Kurz vor dem Ausgang fanden sie Quilithas und Harek's Drachen, die sich dort magisch versteckt hatten und unter einem Zauber standen, der sie zwang, für immer in Vekoshta bleiben zu wollen. Die Wurzel des Zaubers hackten Harek und Aldaron innerhalb von einer halben Minute mit roher Gewalt 4 Fuß tief aus der Wand heraus und zerstörten sie.
Von draußen dröhnten wilde Kampfgeräusche. Yvonnel Erathoal hatte die Helden (wiedereinmal) eingeholt. Allerdings traf sie mit ihren Gefolgsleuten nahe des Flusses Styx auf Dämonen, und ein Kampf entbrannte. Die Helden sahen einen Augenblick zu, dann sprach Gambelgoth den Ebenenwechsel Zauber und sie verschwanden in die Kritische Ebene.
Sieg und Reichtum wurden zuerst einmal ordentlich begossen. Aldarons Bär langweilte sich augenscheinlich bereits in der Ebene. Er wurde dick von den vielen Marmorata-Forellen und der wenigen Bewegung.
Nach der Feier und einer Rast war es der 1. März 1383 - Aza's 66. Geburtstag! Zur Feier des Tages versprach sie, alle Helden auf die besten Getränke ihrer Wahl einzuladen. Doch zuerst sollten die Kunstgegenstände verkauft und allerhand Verbesserungen magischer Gegenstände geplant werden. Ab ging es nach Zazzespur - und natürlich landeten sie wieder einmal im Meer…
Das Feilschen mit den Händlern verlief gut, die Kritischen erzielten meist attraktive Preise.
Elminster vom Schattental kündigte außerdem (über einen Fahrradkurier) an, die Helden in einer niederen Taverne treffen zu wollen. Als sie sich dort einfanden, war der Wirt mehr als nur verwundert, eher sogar verängstigt. Derart mächtigen Besuch hatte er wohl nie. Zuerst hielten die Kritischen den Obdachlosen - den einzigen Gast - für Elminster, was sich allerdings als Irrtum herausstellte. Nach einiger Zeit des Herumsitzens, ohne Elminster zu treffen, wollten sich Aza und Harek schon auf den Weg in eine bessere Absteige machen, um Aza's Geburtstag (es war schon Nachmittag) doch noch zu feiern. Doch Mandred war es, der die Taverne genauer untersuchte, und im hinteren Bereich eine regenbogenfarbene Treppe entdeckte, die natürlich zu Elminster führte, der bereits ungeduldig geworden war.
Er erzählte den Helden von Mystras Kammer. Ein Ort, an dem die Zeit schneller verging, und der die Herstellung magischer Gegenstände vereinfachte! Außerdem seien dort die Augen Mystras: das göttliche Auge, das <whatever> Auge und das tödliche Auge. Diese Augen würden einen Helden prüfen, und bestünde er die Prüfung, würde er von seinen Schwächen befreit. Ansonsten, so wusste Aza, würde er entweder zu Staub zerfallen, wahnsinnig oder auf einen anderen Planeten teleportiert. Wie immer.
Aber Elminster erzählte nicht nur, nein! Er öffnete auch ein Tor zu Mystras Kammer, und lud die Helden ein, dorthin zu gehen… Noch bevor sie sich überhaupt entschieden, in die Kammer zu gehen, fühlten sie sich zum zweiten Mal von Mystras mythischer Macht durchdrungen - und gestärkt.

- Aza