7.9.1382 bis 14.9.1382
So wie in nur wenigen Situationen ließen die Helden diesmal die Vernunft walten und entschieden sich gegen das womöglich anstehende Kartenduell gegen Careil den hinterhältigen Cambion. Nahezu alle waren sich sicher, dass er auch diesesmal einen dunklen Plan ausgeheckt hatte, der den Abenteurern viel Zeit, wertvolle Gegenstände oder sogar das Leben kosten könnte, auch wenn sie dafür schneller mit der Suche nach dem Golbulus voran kämen, was allerdings auch nicht unbedingt gewiss wäre.Nun mussten sie nur noch klären von wo aus und wie sie in die Dunkelelfen-Haupstadt Menzoberanzzan kommen sollten. Es gab zahlreiche Wege dorthin, von denen einer gefährlicher als der andere ist und manche wahrscheinlich den sicheren Tod bedeuten würden. Es bot sich die Möglichkeit durch ein enorm großes Labyrinth zur Stadt zu gelangen, was mit etwas Glück relativ schnell gehen konnte, allerdings die Reisezeit auch um ein vielfaches verlängern. Oder man kämpfte sich durch den Auromycos, der sich über viele Quadratkilometer von Tunnelsystemen im Süden der Stadt erstreckte, was auch nicht unbedingt ratsam erschien. Sonst wäre noch ein unterirdischer Fluss in Frage gekommen, wobei es von Vorteil gewesen wäre unendlich lange die Luft anhalten zu können und wer weiß welche Untiere sich in den Tiefen der unterirdischen Seen herumtreiben. Letztendlich wählten sie den Weg über die Zwergenzitadelle Feldbar, da er der sicherste zu sein schien, was aber auch bedeutete etwas mehr Zeit mit Marschieren verbringen zu müssen. Also teleportierten sie sich nach Feldbar und wurden sogleich von zwei Wachzwergen empfangen, bei denen sie nach einer guten Unterkunft für die Übernachtungen fragten. Einer der beiden riet ihnen in die "Schlammpfütze" zu gehen, weil es eine besonders gute Gaststätte sei, jedoch entlarvte Harek den Vorschlag sofort als Flunkerei, denn die Besitzerin der Lokalität war die Cousine des Wachzwergs und er wollte ihr lediglich Kundschaft verschaffen, da es zur Zeit nicht so recht laufen wollte. Da Harek ebenfalls ein Zwerg ist, dazu als Paladin verpflichtet jedem Notleidendem zu helfen und er die guten Absichten hinter der Lüge erkannte, gab er der Wache in seiner unermesslichen Güte 50 Goldstücke, die er seiner Cousine bringen sollte, damit sie über die Runden kommt.
Nach dieser guten Tat gönnten sich die Abenteurer in einer sehr sehr noblen Zwergenkneipe gleich einmal ein paar Schlückchen extrastarkes Zwergenbier, worauf sich Aldaron schon nach dem ersten Humpen jämmerlich übergeben musste und Benelias noch bis tief in die Nacht seine Ausdauer im Kampftrinken begoss.
Gleich am nächsten Tag machten sich die abenteuerlustigen Helden auf in niedere Gefielde des Zwergenreichs. Einige Stunden wanderten sie noch in den von den Zwergen bewachten Gebieten bis sie endlich an die Grenzen zu unbewachtem Gebiet kamen, wo sie gleich einen aufgescheuchten Haufen Goblins niederstreckten, der dumm genug war sich den Abenteurern in den Weg zu stellen. Über weite Strecken und einige Tage verging die Reise ohne gröbere Zwischenfälle, denn glücklicherweise wandte Aza bei jeder Übernachtung den "Seiltrick" an der ihnen Unterschlupf bot und sie vor vorbeireisenden Wesen schützte, solange sie den Trick nicht durchschauten. Lediglich in zwei Nächten bekamen sie unerwarteten Besuch. Ein Horde Trolle zog an ihnen vorbei während sie in ihrer verzauberten Behausung ruhten, wobei eine Trollschamanin sich die Mühe machte das Seil genauer zu untersuchen, allerdings nur kurzfristig, nachdem es auch nicht von Erfolg gekrönt war zwei stärkere Trolle daran ziehen zu lassen. In der anderen Nacht kamen relative große, dunkelhäutige und affenähnliche Keaturen an ihrem Unterschlupf vorbei und kletterten an die Wände um anscheinend anderen Wesen aufzulauern und diese zu fressen, da sie sich nach ein paar Stunden der Beobachtung auf eine riesige Schnecke stürtzen, sie zerfleischten und dann weiterzogen.
Ein paar Tage später und schon längst die Grenze zum Underdark überschritten fanden sich die Helden in einem langem Tunnel wieder, doch plötzlich spürte Leviathan ein leichtes Vibrieren, dass aber von mal zu mal stärker wurde. Es fühlte sich an wie ein Erdbeben, dessen Epizentrum sich seltsamerweise auf die Gruppe zubewegen zu schien. Durch denn scharfen Verstand, mit dem ein paar der Helden gesegnet waren, konnten sie feststellen, dass es sich um eine gewaltige Herde von Rothe, die soetwas wie riesige Büffel des Underdark sind, handeln musste die sehr schnell in ihre Richtung unterwegs waren und auf ihrem Weg alles zertrampeln, was nicht felsenfest war. Es blieben nur wenige Sekunden um darauf zu reagieren, also flog Gambelgoth schnell an die Decke, die allerdings nicht höher war als 13 bis 15 Fuß und nur bedingt vor den recht großen Rothe Schutz bot, außer man hat die größe eines Gnoms oder einem kleinerem Wesen. Leviathan kletterte an die Decke, was ihm durch sein unglaubliches Geschick auch bravourös gelang. Die Anderen suchten sich in aller Eile einen kleinen Felsvorsprung den sie als Schutz verwenden konnten. Augenblicke danach rasten die Rothe an ihnen vorbei und die Erde bebte wie wild, worauf Leviathan beinahe den Halt verloren hätte. Leider hatte sich Aldaron einen schlechte Felsvorsprung ausgesucht, denn ein Rothe kam ihm bedenklich nahe, brauch ein Stück Fels aus den Vorsprung heraus und drohte Aldaron mitzuschleifen und zu Tode zu zertrampeln falls er keinen Halt finden sollte. Aber anstatt sich festzuhalten schaffte er es irgendwie eines der rasenden Viecher zu Fall zu bringen und stemmte sich mit aller Kraft dagegen, wodurch er wieder einigermaßen in Sicherheit war, solange ihn die Kraft nicht verlassen würde. Danach kam Gambelgoth jedoch eine zündende Idee. Er zauberte eine Klingenbarriere quer durch den Gang und zerhexelte die wildgewordene Horde zu Faschiertem. Es war ein ungeheures Blutbad, aber eher mehr... ein Fleischbad! Alles, samt den Helden die am Boden geblieben waren, wurde über und über mit Eingeweiden, Blut und sonstigem Rothefleisch übersät. Noch dazu stank es entsetzlich, aber es zeigte schnell Wirkung, denn die Horde machte kehrt und trampelte wieder in die entgegengesetzte Richtung davon. Nachdem sich die Helden einigermaßen erholt hatten und sich von den Überresten der Rothe befreit hatten, blieb noch eine wichtige Frage offen: Wer oder Was hat die Rothe so dermaßen in Panik versetzt, wobei Aza zu bedenken gab, dass es vermutlich wahrscheinlicher ist, dass ihre Flucht das Ergebnis eines komischen Zufalls sein könnte, da diese Tiere äußerst schreckhaft sind und ohne zu denken ihrem Herdentrieb folgen.
Nun machten sich die Helden weiter auf in Richtung Menzoberanzzan und kamen am Ufer eines unterirdischen Sees an, der an sozusagen einer Art Weggabelung lag. Jedoch währte die Ruhe nach dem Rothe-Vorfall nicht lange, denn kurz darauf wurden sie von einem Bandersnatch attackiert, der allem Anschein nach der Auslöser für die Panik der Rothe war. Die Helden leisteten erbitterten Wiederstand gegen die unzähligen Attacken dieser Bestie. Was besonders hinterhältig am Bandersnatch ist, sind seine langen, spitzen Stacheln, die einem bei jedem Angriff im Weg sind und sich tief in das Fleisch bohren, wenn man ihnen nicht schnell genug ausweicht. Den mutigen Abenteurern gelang es den Jäger in die Flucht zu schlagen, allerdings wäre er ihnen tot lieber gewesen, da die entflohenen Gegner der Kritischen Masse nur allzu oft die Angewohnheit haben in den ungünstigsten Momenten wieder aufzutauchen.
Auch nach diesem unliebsamen Vorfall erholten sich die Helden kurz, da ihnen der Bandersnatch teilweise erhebliche Wunden zugefügt hatte und manche der Abenteurer mussten sich die spitzen Stacheln aus ihren Leibern ziehen, was fast mehr Schaden verursachte als die vorhergehende Verwundung durch eben diese.
Nach weiteren Tagen der Reise kamen die Streiter für Ordnung und Gerechtigkeit abermals an eine Kreuzung, allerdings gingen dort schauderhafte Zwergengeister umher, die dort grausam durch Adamantit.Bestien gefällt wurden. Einer der Zwergengeister flog rasch zu den Helden herüber und wollte sie wieder vertreiben, da es hier nur Unheil zu geben schien. Als sich die Helden nicht von ihrem Vorhaben abbringen ließen, verlangte er von ihnen seine Seele und die seiner Kameraden von ihrem ektoplasmischen Dasein zu befreien indem sie einem Gang bis zu einem gigantischem Tor folgen sollten, hinter dem sich ein fürchterlicher Schrecken verbarg und vor dem es vor Adamantit-Basilisken nur so wimmelte. Die sonst so eifrigen und hilfsbereiten Helden hatten jedoch nur die Rettung der Welt im Sinn und wollten sich von Nichts und Niemandem aufhalten lassen, also zogen sie unter Flüchen und Beschimpfungen des Zwergengeists weiter, ohne sich weiter darum zu kümmern, da das Wohl der Welt eindeutig Vorrang vor Problemen längst verstorbener Krieger hat.
Endlich kamen sie in die Nähe der Dunkelelfen-Hauptstadt und Aza wandte einen Verschleierungszauber an um die Heldengruppe wie eine gewöhnliche Dunkelelfen-Patrouille erscheinen zu lassen. Nun war nur zu hoffen, dass sie auf keine allzu mächtigen Magier stoßen würden, die die Illusion sofort durchschauen könnte oder am besten auf niemanden treffen würden. Aber es kam wie es kommen musste... Die Helden traffen eine andere Patrouille, die sie anhielten und nach ihren Machenschaften fragte. Aza erklärte ihm, dass sie gerade am Weg von einer abgelegenen Rothe-Farm in Richtung Stadt waren und nichts böses im Schilde führen würden, doch die Anführerin der Patrouille war nicht recht überzeugt und forderte dazu noch Aza für ihre amourösen Spielchen missbrauchen zu wollen, worauf Aza komischerweise ohne Umschweife einwilligte. Die anderen Helden waren sich aber sicher, dass das nur ein Vorwandt war, um ihren gezwungenermaßen bevorstehenden Hinterhalt vorzubereiten. Aza und die Anführerin der Dunkelelfen verschwanden gemeinsam hinter der nächsten Biegung und nur Sekunden später sahen alle Anwesenden einen gewaltigen Kälte-Strahl aus dem Tunnel kommen, in den die beiden gegangen waren. Fast zeitgleich hörte man, leicht abgewürgt durch Aza's Zauber, das Wort "Hinterhalt!" durch die Gänge hallen woraufhin alle Helden ihre Waffen zogen und die ein wenig überraschten Dunkelelfen regelrecht zu Brei schlugen. Nur der Magier der Patrouille konnte sich unsichtbar einige Fuß davonstehlen, bis auch er durch einen Flächenzauber zerbröselt wurde. Glücklicherweise konnten sie verhindern, dass auch nur einer der Feinde entkommen ist, sonst hätten sie wahrscheinliche kaum mehr eine Chance gehabt halbwegs unbemerkt in die Stadt einzudringen.
Rasch machten sich die Helden in der Gestalt von Drow weiter auf den Weg und die Wahrscheinlichkeit auf noch eine Gruppe von feindlichen Kämpfern zu treffen war eigentlich sehr gering, allerdings scheint es so als arbeitete die Statistik so gut wie nie für die tapferen Helden, denn sie trafen nicht lange darauf wieder auf eine Patrouille und diesmal sogar mit einer angesehenen Magierin des 4. Hauses, bei der es sehr sehr schnell auffallen würde, wenn sie von einem Tag auf den anderen einfach verschwinden würde. Also bemühte sich Aza so glaubwürdig wie möglich zu klingen und es funktionierte sogar recht gut. Kurz bevor die zweite Patrouille die angespannten Helden ziehen lassen wollte, machte die Magierin noch Avancen gegenüber Leviathan, von dem sie sehr angetan zu sein schien und ihm regelrecht befahl sich am nächsten Tag bei ihr zu melden. Vermutlich wäre es besser gewesen Aza hätte manchen von uns ein weniger gut aussehendes und charismatisches Erscheinungsbild gegeben bei den vielen unmoralischen Angeboten, oder es liegt einfach an der allgemeinen Sexbesessenheit der Dunkelelfen mit ihren perversen Liebesspielen.
Endlich aus der nächsten misslichen Lage befreit kamen die Abenteurer endlich am süd-östlichen Haupttor von Menzoberranzan an und wurden selbstverständlich wieder von einem Magier angehalten und nach ihren Machenschaften befragt. Leider gelang es Aza diesmal nicht sein Gegenüber zu täuschen und der Magier war drauf und dran Alarm zu schlagen. Die Helden hätten sich nie wieder in die Nähe der Stadt wagen können ohne Aufsehen zu erregen, geschweigedenn sie wären überhaupt erstmal entkommen. In und auf den gewaltigen Mauern waren schier unüberwindliche Verteidigungsanlagen eingearbeitet, unter anderem Katapulte und zu Stein erstarrte Riesenbestien, die auf eine magische Handbewegung hin zum Leben erweckt werden können, um Angreifer oder eventuelle Flüchtlinge zu zerreißen. Doch Aza reagierte keineswegs panisch sondern streckte dem Magier einen Beutel mit Edelsteinen entgegen und meinte er solle eine Hand voll daraus nehmen und ihn und seine Mitstreiter passieren lassen. Glücklicherweise scheinen Dunkelelfen genausowenig Anstand wie sexuelles Schamgefühl zu besitzen... Also ließ er sie durchs Tor schreiten, aber die Helden sollten auf der Hut sein, denn es könnte genausogut sein, dass er die Edelsteinen genommen hat und trotzdem seinem Vorgesetzten berichtet, dass eine Gruppe von Abenteurern das Tor passiert hat und sie nun auf Schritt und Tritt beobachtet werden. Nur allzu schnell wird man hier mit dem Tode bestraft und dazu zählt sicher auch die Tarnung als Dunkelelfen durch eine Illusion, ganz abgesehen von der Hinrichtung einer ihrer Patrouillen. Bald wird sich aber zeigen wo der Golbulus tatsächlich versteckt wird und vor allem ob es den Helden gelingt ihn ohne weiteres mitzunehmen und einfach von dannen zu ziehen, was wohl eher nicht der Fall sein wird...
- Aldaron
Danke Aldaron! Du bist der wahre Geschichtenschreiber :D
ReplyDeleteGerne, ist aber noch nicht ganz fertig. ;)
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