25.11.1382 bis 7.12.1382
Noch immer tobte der erbitterte Kampf gegen den Vrolikai Dämon, welcher den Helden das Leben schwer machte, indem er immer wieder mit seinen diabolischen Zaubern die Lebenskraft der Abenteurer schmälerte. Doch schlussendlich schafte es die kombination aus Adler und Zwergen-Kampf-Torpedo den Dämonen zur Strecke zu bringen, worauf auch die von ihm beschworenen Glabrezus verschwanden und wieder Ruhe rund um die Krypta einkehrte. Kurz nachdem der Gravitaions-Umkehrungs-Zauber dese Dämons aufhörte zu wirken, machte sich Delon in seiner Adlergestalt auf um Aza vor ihrem Aufprall zu retten und landete kruz darauf mit ihr sicher am Boden. Leider war sie noch immer in ihrem Wahn, und die Helden waren zu erschöpft, um weiter hier zu verweilen und das Ritual erneut zu versuchen, geschweige denn einen weiteren Angriff durch Dämonen unbeschadet zu überstehen. Also reiste die kritische Masse zurück in die materielle Ebene, um sich endlich wieder der Suche nach den Golbulus-Teilen zu widmen.
Zunächst reisten sie nach Zazesspur, um Gegenstände für sich anzufertigen und noch besser für den Kampf gegen das Böse gewappnet zu sein und planten ihre Reise in die Wasserebene. Doch wie sollten sie heil dort ankommen, da der einzige Held unter ihnen, der ein Verständnis vom Reisen in andere Ebenen und überhaupt umfassendes Wissen über fremde Ebenen hatte, nicht bei Verstand war. Die schnellste Lösung war einen Ersatz für Aza zu finden, was schier unmöglich schien, doch in einer Schenke in der Stadt, von der man sagt, dass sich dort allerlei erfahrene Abenteurer und kundige Magier herumtreiben, konnten die Helden Quilithas anwerben. Er war ein richtiger Glückstreffer, denn er wusste nicht nur erstaunlich viel über Ebenen, sondern war auch stark daran interessiert neue Orte kennenzulernen und Abenteuer zu erleben, also entschloss er sich der kritischen Masse anzuschließen und das für weniger Goldstücke als er normalerweise verlangte.
Nun war es an der Zeit ihr Schiff, die kritische Welle, ausfindig zu machen und mit ihr über die Astralebene in die Wasserebene zu gelangen. Rasch teleportierten sich die Helden und ihr neues vorübergehendes Mitglied an Bord und wurden gleich von Nbastax freundlich empfangen und in seine private Kajüte gebeten. Als sie den Kapitän nach den Vorkommnissen der letzten Wochen befragten, fiel den meisten Helden auf, dass seine Gemächer außerordentlich schick eingerichtet waren. Kästen und Tische waren aus edlem Holz, der Wandbehang war von sehr guter Qualität und die Pfeife, an der Nbastax unentwegt zog, schien aus Elfenbein zu sein. Als ihn die Helden nach der exquisiten Ausstattung fragten und der Kapitän meinte, dass es nur so aussehe als ob es teuer wäre, merkten die Helden, dass er mehr in die eigene Tasche wirtschaftete, als sie es für angemessen hielten. Die Helden wiesen ihn ein wenig zurecht und verlangten, dass die Mannschaft mehr Gold an Bezahlung für ihre Mühen bekommen sollten, aber auch deswegen weil ihnen ein nicht ungefährliches Abenteuer bevor stand. Nbastax war nicht besonders erfreut darüber, seine derzeitigen Pläne über den Haufen zu werfen um zur Zitadelle der 10.000 Perlen zu reisen, aber schließlich willigte er widerwillig ein, da das Schiff nicht in seinem Besitz, sondern im Besitz der kritischen Masse war.
Ohne Zeit zu verlieren nahmen sie Kurs auf eine Stelle im Meer die günstig für einen Übergang in die Wasserebene ist, und befanden sich kurz darauf, mit Hilfe von Quilithas, in der Astralebene. Alles rund um sie herum schimmerte in prächtigen Silber und das Schiff schwebte durch den zeit- und schwerelosen Raum direkt auf eine Art blauen Fleck zu. Langsam wurde ihre Umgebung dünkler und bläulicher und die Helden merkte wie sich beim Übergang zu Wasserebene, die Umgebung rasch änderte und sie sich plötzlich in den unendlichen Weite eines gewaltigen Meeres befanden. Obwohl sich das Schiff meilenweit unter der Wasseroberfläche zu befinden schien, wurde das Meer von einem schummrigen Licht erhellt, was die Ebene um einiges freundlicher erscheinen ließ als sie vermutlich ist.
Nun mussten sie nur noch die Zitadelle der 10.000 Perlen finden, um nach dem nächsten Golbulus-Teil suchen zu können, und nach Quilithas Wissen müsste sich die Stadt etwa drei Tage entfernt von hier befinden, was man zwar nicht so genau sagen konnte, da sie sich ständig mit den Strömungen des Meeres bewegt, aber er schien zu wissen was er tut. Er machte die Helden nur darauf aufmerksam, dass diese drei-Tages-Route nicht ungefährlich sei, da sie durch Eisfelder hindurch mussten und auch durch das Jagdgebiet von räuberischen Fischen. Nun lag es an Nbastax, das Schiff heil durch die Wasserebene zu manövrieren. Das tat er auch, als hätte er in seinem Leben noch nichts anderes gemacht. Das Schiff kam an prismatischen Höhlen vorbei, in denen es möglich gewesen wäre, Prisma-Staub abzustauben, allerdings entschieden sich die Helden dagegen, da sie nicht länger mit der Suche nach dem Golbulus-Teilen warten wollten und der Abbau einige Tage in Anspruch nehmen würde. Am zweiten Tag ihrer Reise durch die unendlichen Weiten des Meeres passierten sie die Eisfelder. Es war ein riskantes Unterfangen, da sich die gewaltigen Eisbrocken willkürlich hin und her bewegten, doch Nbastax steuerte das Schiff so gekonnt, dass das Schiff nicht einmal einen Kratzer abbekommen hatte. Während der Reise fiel den Helden allerdings auf, dass der Kapitän unentwegt Pfeife rauchte und dabei Rauchschwaden in unterschiedlichen und seltsamen Farben aus seinem Mund kamen. Einmal schien es grüner Rauch zu sein, ein anderes Mal violetter Rauch und dann wieder rot-orangelicher Rauch. Er schien nie zu schlafen, zu essen oder sonst etwas zu tun, außer das Schiff zu steuern und dabei einen leicht überdrehten und etwas verrückten Eindruck zu machen. Anscheinend handelte es sich bei dem Tabak um bestimmte Drogen, die es einem ermöglichten, Tage lang wach zu bleiben und andere Grundbedürfnisse zu unterdrücken. Delon, der sich in letzter Zeit verstärkt mit Drogenhandel auseinandergesetzt hatte, konnte es sich nicht verkneifen Nbastax nach der Herkunft des Krauts zu fragen und ob er ihm nicht ein wenig davon abkaufen könne, doch schien der Tabak so selten zu sein, dass der Kapitän nichts davon hergeben wollte.
Am dritte Tag durchfuhren die Helden schließlich die Jagdreviere von Jägerfischen. Eine Zeit lang blieben sie unbemerkt aber dann wurde doch einer der riesigen Fische auf sie aufmerksam und näherte sich vorsichtig dem Schiff. Das einzige was die Helden über dieses Ungetüm sagen konnten war, dass dieses Ding unter Umständen das Schiff sehr stark beschädigen, wenn nicht sogar zerstören könnte. Glücklicherweise hatte Aza eine ausgezeichnete Idee, wie sie einen Angriff abwenden konnte. Nachdem sie festegestellt hatte, dass es sich um ein männliches Tier handelte, beschwor sie ein weibliches Ebenbild des Monsters und hoffte darauf, dass es abgelenkt genug sein würde, um unbemerkt weiter zu reisen. Und tatsächlich funktionierte es, da gerade Paarungszeit herrschte.
Wenige Stunden danach kam die Zitadelle der 10.000 Perlen aus den blauen Tiefen des Meeres hervor und war noch prächtigern anzusehen als in den Geschichten, die die Helden gehört hatten. Doch noch bevor sie vor Anker gehen konnten, wurden sie recht forsch von einigen Marid-Soldaten und einem schwer übergewichtigem und eingebildeten Hafenverwalter empfangen. Er verlangte eine Anlegegebühr von 100 Goldmünzen und zusätzlich 100 Goldmünzen pro Tag den das Schiff im Hafen vor Anker ist. Da dies etwas überteuert schien, wollte Aldaron mit ihm feilschen, jedoch ließ er sich nicht auf eine Feilscherei ein und erhöhte sogar noch die Anlegegebühr um weitere 100 Goldmünzen. Etwas erbost über das Auftreten des Marids zahlten die Helden den Betrag und sahen sich in der Stadt um. Nbastax und seine Crew blieb einstweilen auf dem Schiff, während die kritische Masse versuchte Informationen über den Verbleib des nächsten Golbulus-Teils einzuholen. Leider wussten nicht viele über derartige Artefakte bescheid und die meisten verwiesen sie auf das Museum der kosmopolitischen Vereinigung, in dem sich die Abenteurer auch umsahen. Dort gab es erstaunliche Artefakte zu bewundern, die besser bewacht waren als ein Drache seinen Hort bewacht, aber der Golbulus-Teil befand sich nicht unter ihnen. Nach weiteren Untersuchungen bekamen sie den Tipp zum Anwesen von Padishah Uquis zu gehen und dort nach dem Artefakt zu suchen. Vorsichtig näherten sie sich dem Eingangstor und klopften erwartungsvoll an. Nach kurzer Zeit öffnete ein Diener das Tor und fragte nach ihrem Anliegen. Sofort erkannten einige Helden, dass etwas nicht stimmte. Der Diener hatte sein Äußeres geändert um sie zu täuschen und es stellte sich heraus, dass es ein Anhänger Cyrics war, der versuchte die Helden der kritischen Masse mit Floskeln abzuspeisen und davonzuschicken. Die Abenteurer ließen sich nichts anmerken und taten zunächst so als sei ihnen nichts aufgefallen. Sie berieten sich kurz vor dem Eingangstor und entschlossen sich kurzer Hand das Anwesen zu stürmen. Rasch rissen sie das Haupttor ein und gingen vorsichtig in die Eingangshalle, doch schon auf halber Höhe wurden sie von Kämpfern und Magiern, die Cyric treu ergeben waren attackiert. Während Aldaron die rechte Flanke sicherte, kümmerte sich Harek um den linke Flügel und Delon, Gambelgoth und Leviathan breschten durch die Mitte nach Vorne. Die einfachen Krieger Cyrics stellten keine große Herausforderung für die Helden dar, doch ein besonders stämmiger Ork und eine flinke Menschin stachen aus der Masse hervor. Der Ork stellte sich Harek entgegen, doch konnte er nicht viel gegen den gut gepanzerten Zwergen-Paladin ausrichten, vor allem weil sich sein Schild bald in einem Feuerzauber in Luft auflöste und er kaum die gezielten Hammerschläge Hareks parieren konnte. Aldaron hatte mehr Schwierigkeiten sein Gegenüber in Schach zu halten. Seine Gegnerin war äußerst geschickt mit dem Schwert und zielte gekonnt auf Aldarons rechten Arm, den sie beinahe abgeschlagen hätte, wenn Gambelgoth ihn nicht geheilt hätte. Sie machte sich während des Kampfes über Aldaron lustig und verletzte ihn in seiner Ehre, da er eine Frau nicht eins gegen eins besiegen konnte. Aldaron war in seinem Stolz verletzt, doch hatte auch sie Unterstützung von einem Kämpfer und einem Magier und wie viel ist das hinterhältige Gerede eines Cyric-Anhängers schon wert. Leviathan stieß in der Mitte vor und wollte sich den Weg zu einer übel aussehenden Kreatur durchschlagen die ihn schon einmal im Schlaf heimgesucht hatte: Eines Nachts in Thethyr, kurz bevor sich er und Aldaron auf eine Mission für die Elfenhauptstadt im Wealdath aufmachten, überraschte dieser Wurmmagier ihn im Schlaf und wollte Informationen über den Golbulus aus ihm herausquetschen, doch glücklicherweise konnte sie ihn wieder vertreiben.
Hier offenbarte er sich unter dem Namen Usdeyr. Allerdings schleuderte er hier nur ein paar hinterhältige Zauber auf Leviathan und verschwand daraufhin in einem Portal. Bald darauf häuften sich die Leichen der Widersacher in der Eingangshalle, woraufhin alle Überreste desintegriert oder verbrannt wurden, da die feindlichen Magier ihre Mitstreiter wieder ins Leben zurückrufen konnten.
Erleichtert über den Sieg und wieder etwas erholt berieten die Helden über ihr nächstes Ziel. Es bereitete ihnen Sorgen, dass auch Cyrics Anhänger schon bis hierher vorgedrungen sind und auf der Suche nach dem zweiten Teil des Golbulus sind. Vor allem, da auch sie schon im Besitz eines Teils sind und keine Mittel scheuen um die kritische Masse ins verderben zu stürzen. Die Liste von Cyrics Verbündeten scheint sehr lang zu sein und umso kürzer wirkt die Liste von Mystras Mitstreitern, doch noch scheint das zweite Artefakt-Teil in Sicherheit zu sein.
-Aldaron