29.10.1382 bis 2.11.1382
Zurecht schwer erschöpft kamen die Helden in der mehr oder weniger vertrauten Umgebung der Kritischen Ebene an. Für einen kurzen Moment schien die Welt heil zu sein: Sie hatten in einem schweren Kampf eine mächtige Dämonenherrscherin in ein Gefäß gebannt, das ihnen - hoffentlich - einen der drei Golbulusteile verschaffen sollte. Der kurze Moment des Triumphs und der Vorfreude wurde von Aurelius Finch, dem zum Vampir verkommenen Architekten, unterbrochen, der sie mit Worten überschüttete: "Ich habe viele Verbesserungsvorschläge für den Turm ausgearbeitet!" Er entrollte eine meterlange Liste. "Ich brauche dazu diese Dinge! Ihr bekommt sie in Tiefwasser von einem Freund von mir. Er wird nur 500 Goldmünzen verlangen! Normalerweise kosten die Materialien aber das Dreifache. Seht her, ich habe auch bereits mit den ersten Veränderungen begonnen, hier zum Beispiel…" Euphorisch quollen die Worte nur so aus seinem Mund.
Etwas erschlagen von dem tödlichen Kampf und dem Redeschwall des Architekten ließen sich die Helden von diesem erst mal berieseln.
"… achja, aus der Spitze des Turms dringen seltsame Geräusche! Aber ich habe mich an die Anweisungen gehalten und bin nicht hinauf gegangen…" sagte Aurelius.
"Sehr gut, danke!", sagte Aza. "Wie steht es eigentlich mit deinem Blutdurst? Versteh mich nicht falsch…"
"Nun ja, ich komme mit den Tieren hier gut aus!"
Aza durchdrang ihn mit ihren Blicken. "Wirklich?"
"Ja. Natürlich würde ich mich über humanoides Blut freuen, aber ich kann mich sehr gut beherrschen, die Tiere sind im Moment ein guter Ersatz."
Aza schien zufrieden. "Bei Gelegenheit bringen wir dir einen Humanoiden, versprochen!"
Aldaron stahl sich beim Stichwort "Blutdurst" davon, kehrte nach kurzer Zeit aber sichtlich erleichtert zurück. Vermutlich sah er nach seinem Bären, Robärt.
Aza machte sich auf, um den seltsamen Geräuschen in der Turmspitze, die ihr Simulacrum bewohnte, nachzugehen. Es stellte sich heraus, dass dieses gelangweilt war und möglicherweise deswegen eigenartige Töne von sich gab. Aza beauftragte es daher mit der Herstellung alchemischer Feuer und Säuren.
Nach ihrer verdienten Rast begaben sich die Helden gleich am folgenden Tag nach Castle Thetyr, um sicher rechtzeitig zur Krönung ihres ehemaligen Weggefährten Andurs zu erscheinen. Andur war ein Teil der Kritischen Masse, von dem sie sich damals nur schweren Herzens trennten. Nun stand er so kurz davor, sein großes Ziel, König Thetyrs zu werden, zu erreichen, und alle freuten sich für ihn.
Bei einem ersten, herzlichen Treffen wurden Abenteuergeschichten ausgetauscht, fest gefeiert und getrunken. Obwohl er sich Mühe gab, konnte Andur nicht über die Sorgen, die ihn plagten, hinwegtäuschen. Es schien eine ernste Aufgabe auf ihn zuzukommen.
Nachdem die vielen Magie-, Reit-, Kampf-, Spiel-, Musizier- und sonstigen Turniere, die bereits Tage und Wochen zuvor begonnen hatten, abgeschlossen waren, kam es am 1. November 1382 endlich zur Krönung. Natürlich waren alle, die Rang und Namen hatten, gekommen und versammelt, um diesem festlichen Ereignis, das den 1. November fortan zum Feiertag machte, beizuwohnen.
Die Krönungszeremonie verlief ohne Störungen mit Glanz und Glorie!
Hoch lebe König Andur!
Im Anschluss begannen die Festivitäten. Sofort stürzte sich eine Herde von Junggesellen und Junggesellinnen auf die Helden der Kritischen Masse, die noch nicht vermählt war. Ein recht langweiliger Gnom schien sich augenblicklich in Aza zu verlieben, und biederte sich ihr ungeschickt an. Aldaron wurde von zwei rattenscharfen Jungfrauen umworben. Er schien es zu genießen, ließ aber, so wie Aza, niemanden näher an sich heran.
Unerwartet zog Benelias die Kritischen zur Seite. Mit etwas zerknirschtem Gesicht sagte er: "Meine Freunde, ich muss mit euch rrreden."
Sie setzten sich an einen Tisch, und Benelias holte eine ansehnliche Menschenfrau, die sie noch nie zuvor gesehen hatten.
"Das ist meine Frau,
Melida."
Alle blickten ihn entgeistert an. Nach kurzem Schock erinnerten sie sich an das überfreudige Gesicht Benelias' beim Anblick des Schlosses Thetyr. Jetzt war seine extreme Vorfreude klar.
Er entschuldigte sich, ihnen nie von ihr erzählt zu haben. Doch er verheimlichte seine Ehe nur zum Schutz seiner Familie. Schließlich wusste er, was Gambelgoth, Yangrit und Gambelgrit widerfahren war.
Die Kritischen Helden waren ihrem Mitstreiter keineswegs böse. Im Gegenteil, sie freuten sich für ihn und sein Weib - das noch dazu schwanger war.
Eine große Überraschung für alle. Doch es blieb keine Zeit, sich davon zu erholen, denn es sollte nicht die letzte - ja nichteinmal die vorletzte - des Tages gewesen sein.
Die Feierlichkeiten waren voll im Gange, als eine unscheinbare Menschenfrau zuerst Aza, dann Aldaron, Gambelgoth und Benelias um ein Gespräch unter vier Augen bat. Sie war
Barrasja Cor, High Detective von
Baldurs Tor, und brachte keine guten Neuigkeiten…
Der Abend war schon fortgeschritten, aber noch lange nicht an seinem Ende, als die Zeit plötzlich still zu stehen schien. Und sie stand tatsächlich still: Niemand bewegte sich - außer den Helden der Kritischen Masse. Auf einmal erschien ein Portal aus Licht. Die Kritischen dachten schon: "Großartig, das musste ja kommen…" und ihre Kampfreflexe zuckten.
Doch glücklicherweise trat Khelben "Schwarzstab" Arunsun, Erzmagier von Tiefwasser und Auserwählter Mystras, aus dem Portal. Während sie sich langsam von dem Schock entspannten bat Khelben sie um ein Gespräch an einem ungestörten Ort.
"Ich habe schlechte Nachrichten!" begann er seine Ausführungen. Die kurze Erleichterung verschwand wieder.
"Ich konnte
Yvonnel von Erathoal nicht vernichten. Sie ist weiterhin hinter euch her und kann euch jederzeit stellen. Vermutlich wartet sie nur einen günstigen Zeitpunkt ab. Doch sie steht nun ohne Armee hinter sich, euch gegenüber"
"Achso, wenn es weiter nichts ist…" meinte Aldaron und schien sich wieder zu entspannen.
Khelben fuhr fort: "Leider zeigt der Kampf der Götter bereits schreckliche Auswirkungen hier auf der materiellen Ebene." Er erzählte ihnen von abbrechenden und davonschwebenden Berggipfeln, von der Dauereruption des Vulkans im Dampfenden Meer, das derzeit permanent unter einer dicken Dampfschicht lag und zu verdampfen schien, und von weiteren schrecklichen "Natur"-Katastrophen.
"Aber ich habe auch gute Neuigkeiten!"
Die Helden machten vorsichtig erwartungsvoll große Augen.
Er erzählte, dass er die Kritische Welle nun fertig modifiziert hatte. Es sollte dem Schiff nun möglich sein, zwischen den Ebenen zu wechseln und den Umwelteinflüssen der jeweiligen Ebene zu trotzen.
"Nun gut, sucht micht wieder auf, sobald ihr im Besitz des Golbulusteils seid." sagte er und wandte sich zu gehen.
Die Kritischen schienen fast erfreut ob der - in ihren Augen - eher positiven Nachrichten. Entspannung begann sich breit zu machen.
Unerwartet kehrte sich Khelben um. "Ach, ich vergaß! Noch eine schlechte Neuigkeit!"
Mit unterdrückter Ungehaltenheit antwortete einer der Helden seufzend: "Ja?"
"Cyric Anbeter konnten einen Teil des Golbulus in ihre Gewalt bringen. Da sie ja nur ein Teil brauchen, um sicherzustellen, dass wir den Golbulus nicht zusammensetzen können, werden sie ihn an einem gefährlichen Ort verwahren. Da sie derzeit nicht die Macht haben, das Teil zu zerstören, werden sie vorerst sonst nichts unternehmen."
"Sonst noch etwas?"
"Nein. Kommt vorbei, wenn ihr …"
"Jaja…" unterbrach ihn einer der Helden etwas unhöflich. "Wir sehen uns."
(Das alles passierte jedoch bei einem Spaziergang von Aza und Aldaron untertags.)
Es dauerte nicht lange, bis sich das nächste Ereignis anbahnte. Ein Bote drängte sich ein wenig zu auffällig durch die Massen zu Andur. Seine Nachricht schien Andur und seinen Beratern die Farbe aus den Gesichtern zu quetschen. Besorgt erkundigte sich Aza. "Wir treffen uns in zehn Minuten im Besprechungsraum." lautete die knappe Antwort des neuen Königs.
Es stellte sich heraus, dass der Bote die Nachricht von der Kriegserklärung Amns an Thetyr überbrachte. Ein geschickter wie gleichermaßen teuflischer Schachzug Amns, den Krieg ausgerechnet am Tage der Krönung des neuen Königs zu erklären.
Nach eingehender Beratung teilte die Kritische Masse Andur mit, dass sie zwar hinter ihm und Tethyr stehen, ihre derzeitige Aufgabe aber leider von höherer Priorität sei und ihre volle Aufmerksamkeit erfordere. Wenn möglich, werden sie Andur unterstützen, vielleicht in einer entscheidenden Schlacht oder einer kürzeren Assassinenoperation. Sie können aber nichts versprechen. Andur hatte Verständnis für diese Entscheidung und bedankte sich für ihre Treue.
Dringend mussten sie nun feststellen, auf welcher Seite die
Kritische Lanze, die ja aus Amn stammte, stand. Diese war derzeit in der
Kritischen Festung stationiert. Nicht auszudenken, was sie dort anrichten konnten, sollten sie sich als Feinde herausstellen.
Das Treffen mit der Kritischen Lanze, die bereits vom Krieg informiert war, verlief sehr angespannt. Da nicht die gesamte Lanze zugegen war, dauerte dieser kalte Krieg bis zum Eintreffen der restlichen Mitglieder einige Stunden an. Mit Alkohol versuchten sich Kritische Masse und Kritische Lanze zu verbrüdern, unabhängig von der Entscheidung der Lanze, was zum Teil auch gelang.
Nach einer Besprechung teilte die Lanze ihnen mit, dass sie sich neutral verhalten würden. Alle waren erleichtert.
Allerdings wollten sie, als Bürger Amns, auch nicht weiterhin auf der Kritischen Festung stationiert sein. Sie würden
Khelben um eine neue Aufgabe bitten und nur, wenn sie diese als ihrer würdig empfanden, weiterhin im Dienste Khelbens stehen oder ansonsten ihre eigenen Wege gehen.
Nach dieser Erleichterung erteilten sie der Critical Crag noch Anweisungen und machten sich dann auf, um endlich den Golbulusteil gegen die gefangene Dämonenlordin auszutauschen.
Die Reise nach Menzoberranzan und das Aufsuchen Gromphs verliefen ohne gröbere Probleme, unter Verlust nur einiger hundert Goldmünzen an die Stadtwache.
Neben
Gromph befanden sich auch
Careil und Jarlaxle in Gromphs Anwesen. Die Kritischen Helden durschauten sofort in einer Kritischen Perzeption, die sowohl Aldaron als auch Aza und Gambelgoth durchfuhr, dass alle drei schwer beeindruckt, wenn nicht sogar eingeschüchtert von den Helden waren. Sie hatten doch tatsächlich eine Dämonenherrscherin in ein Gefäß gebannt! Gromph stand einerseits im Gesicht geschrieben, dass er eigentlich den Tod der Gruppe erwartet hatte, andererseits, dass er den Golbulus wohl tatsächlich, wie vereinbart und ohne Tricks, gegen das Gefäß tauschen würde.
Nach mehrminütiger magischer Untersuchung und Verifizierung der Echtheit des Gefäßes und seiner Insassin sprach Gromph: "Nun gut, gibt es noch etwas, das ihr wollt, bevor wir den Tausch vollenden?"
Jarlaxle räusperte sich, und Gromph verdrehte genervt die Augen.
Jarlaxle sprach erfreut: "Wir hatten doch einen Deal…"
Er erinnerte die Helden daran, dass er ihnen wichtige Informationen und Zugang zu Gromph verschafft hatte, und diese ihm im Gegenzug entweder das Zusehen bei einem
Kartenspiel mit Careil, die Besorgung eines Staff of Powers oder die Hilfe beim Überreden eines alten Freunds, der sich von ihm abgewandt hatte und mit dem er nun wieder zusammenarbeiten wollte, zugesichert hatten.
Die Helden waren sich zunächst uneinig. Aldaron war noch gezeichnet vom herben Verlust wertvoller magischer Gegenstände beim letzten Spiel gegen Careil, während Aza und Gambelgoth das Kartenspiel als die schnellste und einfachste Lösung befürworteten.
Als sich herausstellte, dass Careil, der sehr bleich und um sein Leben fürchtend, da er Gromph ausgeliefert war, in der Ecke stand, und keine Bedingungen und daher keine magischen Gegenstände für das Spiel fordern konnte, sondern froh sein musste, mit dem Leben davon zu kommen, war auch Aldaron überzeugt.
Sie handelten, unter dem Jubel Jarlaxles, dessen Freude über das Zusehen bei diesem Kartenspiel niemandem so recht verständlich war, die Bedingungen aus: Careil wurde in jedem Fall freies Geleit gewährt, egal ob er gewinne oder verlüre. Die Kritischen forderten, dass jeder ihrer Helden vom Deck of Many Things ziehen durfte, sollten sie gewinnen. Außerdem verlangten sie die Information über den Aufbewahrungsort des Golbulusteils, die Careil hatte.
Und so begann das unheilvolle Glücksspiel…
… und in einer genialen Raffinesse siegten Aldaron und Gambelgoth mit Unterstützung Azas gegen den verärgerten Careil! Knapp aber schon fast EPISCH.
Aldaron zog zuerst eine Karte vom
Deck of Many Things. Plötzlich strahlten seine Augen, und er schien urplötzlich unglaublich erfahren zu werden. Doch er konnte sich noch entscheiden - sein Gesicht verriet es. Er konnte den grandiosen Erfahrungsgewinn nun behalten, oder…
…die Erfahrung wich wieder aus seinem Antlitz. Aldaron zog zwei weitere Karten. Plötzlich verschwand er.
Gromph grinste böse, ebenso Careil. Aza erkannte ob ihrer Magiekunde, dass Aldaron Opfer eines Imprisonments wurde. Ein mächtiger Zauber des 9. Grades, der nur durch einen Freedom Zauber, ebenfalls des 9. Grades, aufgehoben werden konnte. Leider besaß Aza diesen Zauber nicht.
Was die zweite Karte, die Aldaron zog, bescherte, wussten die Helden nicht. Doch wie in einem Geistesblitz sahen sie alle ihren besten Verbündeten, der sich auf einmal mit all seiner Macht gegen Aldaron wandte…
Benelias zog seine Karte. Nichts geschah, doch er wirkte verändert. Seine Augen wurden irgendwie glanzlos, seine Frisur irgendwie ungepflegter.
Aza zog die ihre Karte. Wie aus dem Nichts strahlte sie plötzlich eine unsichtbare Aura aus, und alle fühlten sich ein wenig so, als könne sie gute Entscheidungen treffen und damit überzeugen.
Dann sprach sie ruhig: "Die Kritische Festung ist nicht länger eine Festung, sondern zwei."
Nervös nickte ihr der verbliebene Gambelgoth zu. Benelias verzog seine Mine zu einem irren Grinsen. Aldaron war nicht mehr da.
Als Gambelgoth seine Karte zog und Betrachtete, begann die Luft zu wabern, ein leichtes Beben erschütterte den Raum. In wenigen Sekundenbruchteilen schien der Raum kurz zu verschwimmen, und in einem magischen Blitz erschien ein
Dread Wraith, der Gambelgoth sofort attackierte. Aza wusste, dass Gambelgoth ihn alleine besiegen müsse und jede Hilfe nur weitere Monster erscheinen lassen würde. Benelias tat nichts.
Der Wraith berührte Gambelgoth und entzog ihm seine Ausdauer. Verzweifelt versuchte dieser, sich mit einem mächtigen Heilzauber, der beim Wraith das Gegenteil bewirken würde, zu wehren, doch wich das Monster geschickt seinen Berührungsangriffen aus. Permanent attackierte der Wrath und entzog ihm Kraft. Gambelgoth wirkte immer müder und ausgemergelter, bis er schließlich tot zusammenbrach.
Aldaron war verschwunden und ohne den richtigen Zauber nicht zurückzuholen. Gambelgoth war tot, nicht einmal ein Wunsch Zauber konnte ihn wiederbeleben.
Aza wandte sich an Benelias. Sie blickte ihn ernst an: "Was tun wir?"
Seine Antwort war wie Eis und Feuer zugleich: "Ich schlag dirrr den Schädel ein, du scheiß Hurrre!" Er musste irgendwie blutrünstig und Irre geworden sein.
Die Gnomenmagierin schloss ruhig die Augen, um sich einen Moment zu sammeln.
Dann öffnete sie konzentriert die Augen und strich ihrem Tiergefährten Krah über das Federkleid, das kurz metallisch zu schimmern schien. Sodann begann sie unter wildem Gestikulieren magische Worte zu sprechen, während sich mächtige magische Zauberkomponenten auflösten…
Alles, was seit dem Ende des Kartenspiels geschah, begann zu verschwimmen und verschwand schlussendlich gänzlich - nicht nur aus den Erinnerungen aller, sondern auch aus dem Raum-Zeit-Gefüge des jemals Geschehenen…
Aldaron zog zuerst eine Karte vom
Deck of Many Things. Plötzlich
strahlten seine Augen, und er schien urplötzlich unglaublich erfahren zu
werden. Doch er konnte sich noch entscheiden - sein Gesicht verriet es.
Er konnte den grandiosen Erfahrungsgewinn nun behalten, oder…
…die Erfahrung wich wieder aus seinem Antlitz. Aldaron zog zwei weitere Karten. Vor seinen Füßen erschien unter magischem Glitzern ein Sack mit geschätzten 50.000 Goldstücken sowie einen Staff of the Woodlands und einen wunderschönen Umhang, augenscheinlich mit mächtigen, magischen Eigenschaften.
Benelias zog seine Karte. Wie aus dem Nichts strahlte er plötzlich eine unsichtbare Aura aus, und
alle fühlten sich ein wenig so, als könne er gute Entscheidungen
treffen und damit überzeugen. Er grinste zufrieden.
Aza zog ihre Karte. Plötzlich wand sie sich für einen Wimpernschlag krampfartig in schrecklichen Schmerzen. Danach wirkte sie in ihren Reflexen, ihrer Zähigkeit und ihrem Willen geschwächt.
Als Gambelgoth seine Karte zog und Betrachtete, begann die Luft um ihn herum zu
wabern, ein leichtes Beben erschütterte den Raum. In wenigen
Sekundenbruchteilen schien der Raum kurz zu verschwimmen, und nachdem ein magischer Blitz ihn durchfuhr, stand Gambelgoth auf einmal fast nackt da. Seine gesamte magische Ausrüstung war verschwunden.
Verzweifelt blickten Gambelgoth, Aldaron und Benelias die Gnomenmagierin an, als wollten sie sagen "Tu doch was!". Doch Aza schüttelte nur niedergeschlagen den Kopf. "Ich habe Krahs Macht, mir einen Zauber zu schenken, für heute bereits verbraucht… obwohl ich mich nicht erinnere, wofür…"
Danach wandten sich all ihre Blicke auf Gromph, der schadenfroh grinste. Er sagte nur: "Ich will den Sack mit Gold und beide Gegenstände.", und deutete in Richtung von Aldarons neu gewonnenem Reichtum.
Dieser erbleichte beinahe. Dann nahm er sich zusammen, und erklärte Gromph in wenigen, präzisen und unumstößlichen Argumenten, welch mächtige Aufgabe wir für ihn erledigt hatten und welche Macht Gromph dadurch zuteil wurde. Gromph schien umgestimmt, und sagte: "In Ordnung. Such dir einen Gegenstand aus und behalte ihn."
Dann griff er in seine Robe und warf mit einer geschickten Handbewegung glitzernden Diamantstaub in die Luft, sprach in monotoner Stimme einige kurze Worte und…
…Gambelgoth wurde abermals von einem Blitz durfahren. Anschließend stand er wieder in voller Ausrüstung vor uns - sichtlich erleichtert.
- Aza
Careil blieb nun keine Wahl mehr und er erzählte ihnen von einem weiteren Artefaktteil des Golbulus. Careil hat einen Maridhändler aus der Stadt der 10.000 Perlen getroffen und per Zufall von der Kosmopolitischen Kollektion gehört, einem Gefängnis bzw. Museum für mächtige magische Gegenstände und Artefakte. Dieser Marid, ein Padisha (Adeliger), konnte Careil den Teil so genau beschreiben, dass kein Zweifel bestehen konnte, dass er dort in Verwahrung lag.
Nach dieser Information machte er sich auf - hoffentlich um von den Helden nie wieder gesehen zu werden.
Kurz danach schien auch Gromph des Treffens überdrüssig zu werden und schob den mächtigen
Kopfteil des Artefaktes über den Tisch. Es sah aus wie eine adamantene Langspeerspitze.
Als die Helden den Teil in ihre Hände nahmen und Aza ihn mit ihrer Magie begutachtete geschah etwas Außergewöhnliches.
Sie fühlten, wie sie Teil von etwas ganz Großem wurden. Sie sahen die
Dinge plötzlich anders, bemerkten, wie sich unsterbliche Augenpaare auf
sie richteten. Götter, Auserwählte, Mystische Monster. Sie alle bemerkten
etwas. Es gab neue Mitspieler im großen Spiel des Multiversums. Die Kritische Masse erlangte einen Teil von überirdischer Energie.
Die Helden sahen Bilder an sich vorbeiziehen. Bilder vom Entstehen der Welt. Dem Krieg zwischen den Titanen und den Göttern.
Die Geschichte des Golbulus
Cronus´s Halbbruder Grelbadur schmiedete diese Waffe für die Titanen, um
ihnen im Kampf gegen die Götter einen entscheidenden Vorteil zu
bringen. Cronus, der mächtigste seiner Rasse, wurde jedoch vor der
Fertigstellung verbannt (zum Glück der Götter). Somit führte Vraahran,
ein Titan der über Blitze und Wetter gebietete, die Waffe im Krieg gegen
die Götter. Er erschlug 15 Götter bis sie ihn zur Strecke brachten und
in seine Bestandteile desintegrierten. Die Waffe jedoch beförderte
Vraahran noch auf die materielle Ebene Faerun und erlegte ihr einen
Schutzfluch auf, der es keinem Gott, oder dessen direkten unsterblichen
(Outsider) Diener, gestattete die Waffe zu berühren. Über die
Jahrtausende wurde die Waffe jedoch gefunden, wieder verloren, gefunden,
gestohlen usw., bis sie schließlich vom Goldenen Drachen Ysmathil
gehütet wurde…
Das Zusammensetzen der Teile
Nur einer kann den Golbulus zusammensetzen. Grelbadur der Titanenschmied. Er lebt im Exil in Carceri.
Das Kopfstück des Golbulus
As Dagger +6, Adamantite, Called, Brilliant Energy
Die Helden erlangten MYSTISCHE MACHT. Ihnen wurde bewusst, das dies der erste Schritt war, um in die unsterblichen Analen der Geschichte einzugehen. Nicht als Teil der Geschichte, sondern als die Geschichte selbst.
Aza fiel bei der Begutachtung noch etwas auf. Eine Art magische Hülle, versteckt unter der unbändigen Macht des Golbulus. Was es war, konnte sie jedoch nicht sagen.
- Benelias